Eine Farbe, zwei Gesichter

Nicht nur die erste Herrenmannschaft des SV Valtenberg zeigt auf dem Spielfeld desöfteren eine gespaltene Persönlichkeit. Auch die zweite Vertretung ist dazu in der Lage, leider nicht mit demselben Resultat. Beide Auswärtsspiele  in der Kreisklasse Ost gegen MSV Bautzen IV und Großdubrau gingen mit 1:2 verloren. Doch die Art und Weise, wie bei den Spielen auf dem Feld agiert wurde, konnte gegensätzlicher fast nicht sein.

 

Das hässliche Gesicht war im ersten Spiel gegen MSV IV allgegenwärtig. Insbesondere im ersten Satz lief kein Mannschaftsteil zur Normalform auf. Die Finger, die der geneigte Zuschauer an seinen beiden Händen hatte, sollten ausreichen, um die Annahmen abzuzählen, die den Zuspieler in einer befriedigenden Art und Weise erreichten. Gepaart mit mangelnder Konstanz im Zuspiel, fehlender Durchschlagskraft im Angriff und zunehmender Selbstzerfleischung war der klare 14:25-Satzverlust gegen einen hochmotiviert aufspielenden Konkurrenten die klare Konsequenz. Im zweiten Satz schien das Team realisiert zu haben, dass sich der Tabellenletzte als ebenbürtiger Gegner entpuppt hatte. Dementsprechend ausgeglichen und spannend bleib es bis zum Ende mit dem besseren Ende für den SVV (30:28). Im Tie-Break begann das Spiel von vorn. Das erneute Aufsetzen der hässlichen Visage aus dem ersten Satz und mangelnde Konzentration auf das Wesentliche nach misslungenen Aktionen sorgten am Ende für eine klare Niederlage (7:15).
Im zweiten Spiel des Abends, welches ebenfalls im totschicken Himmelblau bestritten werden sollte, zeigte die Mannschaft ein vollkommen anderes Gesicht. Annahme und Zuspiel zeigten sich stabilisiert und an die große Halle gewöhnt. Ein sicherer Außenangriff war Grundstein zum Erfolg. Hier und da eingestreute Kurz- und Diagonalangriffe stellten den Gegner aus Großdubrau teilweise vor vollendete Tatsachen. Ein wahres Spitzenspiel entwickelte sich. Auch hier ging es in den Tie-Break, nachdem Neukirch den Satzrückstand ausgeglichen hatte (24:26, 25:20). Bis zum 6:10 in eben jenem Tie-Break schien es, als sollte es am Ende genauso klar werden wie im ersten Spiel. Doch durch viel Kampfmoral erzwang die Mannschaft eine Verlängerung, die erst durch eine unglückliche Aktion mit 18:20 verloren ging.
Und was bleibt? Kapitän a.D.w.V.* Leuteritz fasste den Spieltag treffend zusammen: „Für den Auftritt im zweiten Spiel brauchen wir uns nicht zu schämen.“. Doch leider besteht ein Spieltag nunmal aus zwei Spielen. Und an der Farbe der Trikots lag es definitiv nicht. Die Mannschaft muss weiter daran arbeiten auch in Krisensituationen die Ruhe auf dem Feld zu bewahren und von Punkt zu Punkt zu denken. Das Mittelmaß ist nicht mehr weit weg.

*a.D.w.V.: außer Dienst wegen Verletzung

Eine gespaltene Persönlichkeit offenbarten: Daniel Bens, Daniel Herrmann, Lars Stech, Jan Eckhardt, Oleg Gebel, Robin Schmidt, Thomas Müller und Dirk und Philipp Drechsler.

(c) Lippi

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