In Licht und Schatten zum Kreismeistertitel

Keiner der Mitgereisten zum Meisterschaftsfinale in Hoyerswerda konnte sich daran erinnern, wann der SVV zum letzten Mal Kreismeister gewesen war, obwohl der eine oder andere schon seit dem letzten Jahrtausend Vereinsmitglied ist. Aber nun war die Chance endlich mal wieder da. Durch die Absage von BZ Nord hatte sich die Gegnerschaft schon dezimiert, blieben bloß noch der SV Blau-Weiß Hoyerswerda III und SV Kaupa Neuwiese II übrig. Allzu große Möglichkeiten rechneten sich die Neukircher nicht aus, dazu war die Saison zwar erfolgreich, aber doch sehr wechselhaft gewesen. Der Verlauf des Tages sollte nicht nur den SVV überraschen.

Im erfolgreichen Aufgalopp am Donnerstag im Pokal mit klaren Siegen gegen Malschwitz und Sokol konnte man sich Spielpraxis holen, die man sich durchaus über zwei Tage merken sollte. Im Nachgang sollte sich zeigen, dass diese „Trainingseinheit“ zum richtigen Zeitpunkt kam. Die am Donnerstag überzeugenden Ronny und Jan wurden durch Routenier Lutz und den langzeitverletzten Daniel B. ersetzt. Bei Lutz weiß man ja, was er kann, bei Daniel gab es viele Fragezeichen. Kennt der noch die Regeln? Hatte der überhaupt schon mal 5-1 gespielt?

In der Hoywoy VHB-Arena traf der SVV auf Mannschaften, die ihre Staffel ähnlich souverän beherrscht hatten, wie die SG Nord und der SVV die Oststaffel. Vom Papier her waren schon die besten Teams in der Halle. Der Zuschauerzuspruch war eher gering, wir hatten mit Sophia und Jule zwei Edelfans mit. Die Bockwurst und der Kaffee schmeckten. Mit solchen Rahmenbedingungnen konnte man leben.

Wo ist denn überhaupt Valtenberg? Diese Frage bekam ich doch ernsthaft von einem Neuwiesener gestellt. Jetzt wissen sie´s. Mit 2:1 siegt der SVV gegen den Primus der anderen Staffel. Kaupa trat zwar ohne vier Stammspieler an, aber wen interessiert das hinterher noch. Die unterschiedlichen Lichtverhältnisse je nach Seite machten den Mannschaften sehr zu schaffen. Im ersten Satz schlich der SVV immer zwei drei Punkte hinterher. Erst ab dem 20. Punkt bekam der SVV das Spiel besser in den Griff und gewann mit der Sonne im Rücken den Satz 28:26. Auf der anderen Seite ein Bruch im Spiel. Lags am Gegenlicht? Über 6:13 wurde klar mit 16:25 verloren. Tiebreak. Wie war das noch? In der aktuellen Saison sechs Tiebreaks gewonnen? Richtig. Man begann auf der „schlechten“ Seite und konnte diesmal den Abstand gering halten. Nach dem Wechsel entwickelte sich eine hochdramatische Schlussphase. Der Favorit wurde mit 17:15 niedergerungen. Unfassbar. Man hatte die Hand am Pott.

Auch eine wichtige Randnotiz. Wir hatten die Spiele eins und zwei hintereinander. So konnten die alten Knochen nicht auskühlen. Wer weiß, ob alle die später wieder auf Betriebstemperatur bekommen hätten. Unglaublich begann der Satz gegen HY. 7:2. 11:2. 25:16. Gegen diese langen Kerls. Gegen die Sonne. Was für Möglichkeiten. Im zweiten Satz lag bis zum 20:20 die Sensation in der Luft. Aber die war ganz schnell raus.21:25. Tiebreak. Wie war das noch? In der aktuellen Saison sechs Tiebreaks gewonnen? Richtig. Man begann auf der „schlechten“ Seite und führte schnell 7:1. Wahnsinn. Mit 8:7 wurde sehr knapp gewechselt. Der Punkt zum 13:12 war umstritten. Natürlich war der Ball draußen… Beim 15. Punkt brachen alle Dämme. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Keiner hätte auch nur im Traum dran gedacht, Aufstiegstrikots mitzunehmen. Mit Siegerehrung und Siegerinterviews endete ein großartiges Turnier. Der drittplatzierte SV Kaupa wird aufsteigen. Wir werden uns im kommenden Jahr wieder mit Schiebock und dem MSV duellieren.

Alle SVVer zeigten eine überdurchschnittliche Leistung. Sonst klappt sowas natürlich nicht. Der gesamte SVV ist unheimlich stolz auf diese Mannschaft, die nach Urzeiten wieder mal ganz groß zugeschlagen haben. Der Donnerstag hatte doch eine gewisse Zündwirkung für das gesamte Spiel des SVV gehabt, diese wurde am Sonnabend hochveredelt. This was so great. Am Vatertag werden wir sicherlich auch dieses Ereignis „begießen“.

Die Besten an diesem Tag: Lutz, Lars, Philipp, Steffen, Daniel B, Carsten, Thomas und Dirk.
Vielen Dank auch an alle anderen, die am Gesamterfolg mitwirkten:
Niklas, Sven, Steven, Daniel H., Ronny und Jan.

PS.: Daniel kannte die Regeln noch, hat auch den einen oder anderen Ball versenkt und war, bis auf eine brenzlige (Knie-) Situation körperlich topfit.

Der Kolumnist bedankt sich für die Aufmerksamkeit in der vergangenen Saison.

© Der Wischer

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