Kreisklasse: Von Lichtern, Kaninchen und müden Knochen

„Wir spielen heute ein gepflegtes 4-1.“ Das hörte ich als Erstes, als ich die Halle am letzten Freitag betreten hatte. In zehn Minuten war Kick-Off und wir standen wirklich mit fünf Leuten in der eigenen Halle. Die anwesenden Fünf sind zwar das aktuelle „Who is Who“ im Neukircher Volleyball. Aber trotzdem… Am Nachmittag hatte es noch diverse Absagen gegeben. Aber. Wenn man glaubt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo (mindestens) ein Lichtlein her. Das eine Lichtlein war Steven, der seinen dienstlichen Verpflichtungen bei der Bundeswehr entsagte. Das andere (Licht) unser Präsident. Der Steffen ist ja eigentlich auch immer da, hatte sich aber am ersten Spieltag nur auf die Rechtsprechung vom Schiedsrichterstuhl fokussiert

Die Ansetzung servierte dem SVV die Sportfreunde aus Bischofswerda (VVB) und Weißenberg (WB). Mit den Schiebockern kreuzten wir ja erfolgreich am ersten Spieltag die Klingen. Beide Teams waren in der Vergangenheit ein Garant für gutklassige Duelle.

Im ersten Spiel gegen den VVB verschlief der SVV die ersten drei Punkte. Dann startete Dirk eine sehr variable Aufschlagserie, die erst mit dem zehnten Versuch beendet wurde. Danach erinnerte der Verlauf des Satzes der Geschichte vom Kaninchen und der Schlange. Der VVB kam einfach nicht in die Gänge, machte viele Eigenfehler, spielte ohne Mut. Dabei hatte Achim Wünsche mittlerweile seine Form gefunden. Aber er allein kann auch nicht alle Punkte machen. Der SVV hatte immer einen beruhigenden Vorsprung und gewann den ersten Satz mit 25:21. Satz zwei war fast ein Spiegelbild des ersten. Nur dass der VVB kein einziges Mal in Führung lag und trotzdem etwas mehr Druck entwickelte. Es reichte aber nicht, um den SVV zu gefährden. Mit dem Ergebnis von Satz EINS gewann der SVV das Spiel 2:0. Als Kuriosum sei der Versuch vom VVB zu erwähnen, einen Spielerwechsel im Satz doppelt vorzunehmen. Er gelang nicht und wurde mit einem Punkt für den SVV geahndet.

Im zweiten Spiel besann sich der VVB auf seine eigentlichen Kräfte und besiegte WB knapp aber verdient mit 2:0 (20; 28).

Am ersten Spieltag konnte der SVV vom Spielmodus seinen Vorteil ziehen. Im ersten Spiel gegen geschockte „Nordler“, im zweiten gegen „kalte“ Schiebocker. Die Krux des Heimspieltages ist nun mal die Pause zwischen Spiel Eins und Drei für die Heimmannschaft. Der SVV hatte aber im zweiten Spiel einen Gegner, der eine gewisse Hüftsteifigkeit und Müdigkeit nicht bestrafte. WB schaffte nur 25 Punkte. In beiden Sätzen zusammen. Eine klare Angelegenheit für den SVV. Wobei der zweite Satz deutlicher als der erste gewonnen wurde. Die müden Knochen wurden erweckt und leisteten gute Arbeit (16; 11).

Zwei Spieltage sind rum. Der SVV thront mit 8 Punkten an der Tabellenspitze. Immer noch ist man etwas ungläubig beim Blick auf die Tabelle. Der Abstieg scheint jedenfalls in dieser Saison kein Thema zu sein. Altmeister Jo Nitsche als Zuschauer wollte sich auch nicht zu größerem Lob hinreißen lassen. Es bleibt die Frage offen, wie der SVV mit dem Kader und dem spielerischen Potential den Wettbewerb gestalten kann. Am kommenden Spieltag geht es u.a. gegen den SV Marienstern, der auch auch noch „zu Null“ Punkte hat. Eine weitere knifflige Aufgabe.

© Der Wischer

Am Heimspieltag punkteten: Steffen Gräubig, Daniel Bens, Lutz Leuteritz, Steven Richter, Carsten Nitsche, Thomas Bartusch, der verspätete Jan Eckhardt und Dirk Drechsler.

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