Reset im „Königsspiel“ – alles auf Anfang im dritten Satz

Gleich zu Beginn der Rückrunde – just einen Tag nach Dreikönig – stand das „Königsspiel“ auf dem Programm. Spitzenreiter SV Valtenberg Neukirch war beim punktgleichen Tabellenzweiten Post SV Dresden zu Gast. Die Neukircher haben dem Weihnachtsschlaf noch rechtzeitig getrotzt und aus einem 0:2-Rückstand einen 3:2-Erfolg angefertigt. Solche Geschichten schreibt nur der Sport!

Die hoch motivierten Postler – eingestellt auf Revanche für die knappe 2:3-Hinrundenniederlage am Valtenberg – legten gegen überforderte Neukircher los wie die Feuerwehr. Mit zwei Mal 14:25 wurde der SV Valtenberg regelrecht an die grell orange Wand geklatscht. Im Block funktionierte gar nichts. Auch die löchrige Defensive bot Stauraum für Tapeziertische. „Das war keine Überraschung“, gestand Neukirchs Übungsleiter Hagen Seifert und fügte hinzu: „Wir hatten keine gute Vorbereitung, waren nicht gut in Form. Vor allem mit Abstimmungsproblemen haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht.“ Apropos Überraschung: Die folgte mit Beginn des dritten Durchgangs. Die Gastgeber stellten ihr Spiel ein, während Seifert von allen Protagonisten forderte, die Reset-Taste zu drücken und in bester Kreuzschüler-Manier ein neues Notenblatt aufzusetzen. Erinnerungen an den 15. Januar 2011 wurden wach. Damals lag Neukirch vor heimischer Kulisse gegen den ungeschlagenen Tabellenführer SV Kreuzschule Dresden mit 2:0 in Front, ehe die „Kreuz“ den Spieß umdrehte und mit 3:2 die Punkte am Valtenberg stibitzte. Nun wollte der SVV Ähnliches erreichen.

Ein neues Spiel begann …

Post lag im dritten Satz bis zum 19:17 in Front, ehe Neukirch zum 21:21 ausglich. Der Rest geht in die Landesklassen-Geschichtsbücher ein. Mit etwas Glück holte sich Neukirch jenen Durchgang mit 25:23. Post resignierte, Neukirch war jetzt am Drücker und spielte das aufgesetzte Notenblatt mit Herzblut und einer weiteren Energieleistung vor dem Herrn herunter. Da war er wieder. Dieser aufopferungsvolle Kampf, der in den ersten beiden Abschnitten noch im Zuge des Weihnachtsschlafs so schmerzlich vermisst wurde. Da war es wieder, dieses Sieger-Gen, was stets bemüht werden muss, um Duelle für sich zu entscheiden, die der Gegner eigentlich schon gewonnen hat.

Im vierten Spielabschnitt siegten die Neukircher mit 25:21. Es ging also wieder in den Tie-Break. Nichts Neues am Moränenende in der Landeshauptstadt. Für Post war es der fünfte Entscheidungssatz im sechsten Heimspiel. Bisher gingen da alle fünften Durchgänge an Post.Von Beginn an war dieses Mal der SVV am Drücker, wechselte beim 8:4 die Seiten, ehe Post die zweite Luft bekam und zum 8:8 ausglich. Hart umkämpft ging es weiter, Neukirch behielt die Oberhand und zog mit einem Dusel-Aufschlag zum 12:9 davon. Beim 14:11 für den SVV schob SVV-Zuspieler Robert Pistol einen Ball auf Position 4, wo Carsten Nitsche mit den Knien über der Netzkante aufwartete und das rot-grüne Leder in des Gegners Hälfte festnagelte. Wieder einmal brachen alle Dämme! Wieder einmal tummelte sich ein roter Freuden-Knäuel auf fremden Parkett. Acht Siege aus neuen Spielen sicherten dem SV Valtenberg den vorzeitigen Klassenerhalt! Der Dorfverein aus der Oberlausitz hat´s also auch im zweiten Jahr geschafft, in der Landesklasse zu bestehen. Schauen wir mal, was jetzt noch kommt!

Neukirch spielte mit: Carsten Nitsche, Maik Barchmann, Manuel Jäckel, Dominick Rafeld, Steffen Gräubig, Philipp Burkhardt, Hagen Seifert, Robert Pistol, Ronny Mildner, Thomas Bartusch und Christian Pawelke.

„Bitte hinten anstellen.“ 😉

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