Ausgehebelt!

Der „Hebel“ oder das „Hebeln“ sind ja dieser Tage in aller Munde. Das lässt sich prima auf das am vergangenen Samstag angesetzte Spitzenspiel der Volleyball-Landesklasse projizieren. Da musste auch ein Team ausgehebelt werden. Entweder Spitzenreiter Neukirch oder unsere Freunde vom Titelfavoriten aus Zittau. Nachdem die erste Herrenmannschaft des SV Valtenberg dem VVZ beim 3:2-Heimsieg die Tabellenführung gemopst hatte, sollte beim vorverlegten Rückspiel wieder die „ursprüngliche Reihenfolge“ hergestellt werden. Sollte. Stattdessen hebelten die Neukircher erneut den Kontrahenten aus und überraschen weiter die Liga und sich selbst.

Zum Start geriet der SV Valtenberg gegen starke Hausherren zunächst ins Hintertreffen. Doch dies war nur von kurzer Dauer. Die Neukircher fanden zügig Zugang zum Match, spielten ihre Trumpfkarten ordnungsgemäß aus und bogen so über 12:7 und 18:11 auf die Siegerstraße ein. Obwohl der SVV auf seinen eigentlichen „Mann in Gelb“ Ronny Mildner verzichten musste, agierten die Akteure von Interimsprojektleiter Hagen Seifert in der Defensivarbeit hochkonzentriert und gaben keinen Ball verloren, bevor er nicht unwiderruflich auf Parkett, Zuschauerbank oder sonstiger Begrenzung einschlug. Mit einem 25:19 im Rücken startete Neukirch frohen Mutes in Durchgang zwei durch. Wieder den Hebel bei allen möglichen Angriffsvariationen angesetzt, gelang es den Gästen den Schwung aus dem ersten Spielabschnitt hinüberzuretten. Abermals durch ein 25:19 konnten Protagonisten, Zuschauer und Schiedsgericht die größtmögliche Überraschung schon riechen hören. „Mein Team hinterließ einen konzentrierten Eindruck, war immer bei der Sache. Wir konnten befreit aufspielen und katapultierten uns förmlich in einen Rausch“, fasste Seifert die ersten beiden Sätze zusammen.
In Durchgang drei war es aber zunächst der VVZ, der die besseren Akzente setzte und bis zum 11:10 in Führung lag. Neukirch beunruhigte das nicht. Das ist der größte Beleg für die neue Qualität auf Seiten der „roten Gang“. Spätestens bei 19:14 hatte der SVV das Heft des Handelns wieder fest in seiner Hand. Ein schöner Angriff über die  Diagonalposition zum formvollendenden 25:22 ließ alle Dämme brechen.
Unter Beigabe von „högschder Dischziplin“ gepaart mit nie versiegendem Kampfgeist und aufopferungsvoller Defensivarbeit war dem Bergvolk aus Neukirch der Triumph von historischer Tragweite geglückt. Überglücklich lagen sich die Neukircher in den Armen. Neukirchers Herren 1 können überraschenderweise vier Siege aus vier Spielen verbuchen und grüßen somit weiter vom „Platz an der Sonne“! Trotz allen Jubels bleiben diese acht Zähler in erster Linie acht Punkte gegen den Abstieg! Diese kann dem SVV niemand mehr nehmen! … Ein großes Kompliment auch an Zittau für das tolle Buffet mit der hinreißend schmeckenden Sahnetorte! Das nächste Match bestreiten die Herren 1 in zwei Wochen in Pirna. … Die Herren 2 bitte …

Für einen denkwürdigen Tag sorgten: Carsten Nitsche, Thomas Bartusch, Maik Barchmann, Dominik Rafeld, Manuel Jäckel, Steffen Gräubig, Philipp Burkhardt, Hagen Seifert, Robert Pistol, Ronny Zabel und Christian Pawelke sowie Jan Eckhardt und Philipp Drechsler.

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