Nach dem adrenalinmäßig außergewöhnlichen Spiel gegen BZ Nord am letzten Spieltag, das siegreich beendet werden konnte, hatte der SVV mit Sokol BZ und dem VV Bischofswerda jetzt wieder Gegner, die mit Normalform zu schlagen sein sollten. Die Halle an der Bautzener Steinstraße hatte schon viele spannende und auch hochklassige Spiele mit SVV-Beteiligung gesehen. Spannend sollte es auch diesmal werden. Für das Hochklassige fehlte es dem SVV ein bisschen an Spielerpersonal.
Im ersten Spiel sorgte der SVV erstmal für die sachlich richtige Ausführung der Sportart. Schiedsgericht. BIW wollte, so schien es phasenweise, die Truppe von Sokol aus der Halle schießen. Was sich im ersten Drittel des Satzes noch ansah wie ähnliche Spielanlage und –vermögen, kippte durch eine Aufschlagserie der Gäste völlig. Sokol blieb ewig bei seinem sechsten Punkt hängen und BIW zog davon und bis zum 25:13 durch. Bei Sportwetten.de stand danach die Quote für einen Sieg für Sokol bei 6,4:1. Seitenwechsel. Mit der Seite wechselte auch das spielerische Vermögen. Nach 4:10 und 8:20 schaffte BIW ein 10:25, unglaublich nach der Vorstellung in Satz Numero uno. Die Quote sackte auf 1,4:1 runter. Im Tiebreak konnte BIW wieder den Erfolgsmodus einschalten und hatte keine Probleme gegen die wahrscheinlich von ihrer Leistung im zweiten Satz überraschten Bautzner. Schnell erspielte sich BIW einen Vorsprung und gewann den Satz ungefährdet mit 15:8.
Der SVV hatte sich mit acht Leuten aufgemacht in die Senfmetropole. Da Daniel und Daniel an Verletzungen laborierten und Thomas von einer Hexe angeschossen worden war, fehlten zumindest Kräfte, die im Block aufgrund ihrer Größe (und manchmal auch ihres Sprungvermögens), der Abwehr schon am Netz Stabilität geben konnten. Dort haperte es an diesem Spieltag immer wieder. Gegen BIW entwickelte sich wie so oft ein ausgeglichenes Spiel. BIW gewann den ersten, Neukirch den zweiten Satz. Man neutralisierte sich. Keiner konnte so richtig beeindrucken. Schon in diesem Spiel zeigte sich, dass der mangelhafte Block eine Vielzahl von gegnerischen Punkten zu verantworten hatte. Erst im dritten Satz gelang es dem SVV etwas mehr Linie ins Spiel zu bekommen. Man gewann mit 15:10.
Der Wechsel von Steffen auf Dirk im Zuspiel erwies sich im Spiel gegen Sokol mit zunehmender Spielzeit als problematisch. Im ersten Satz lief der SVV den Bautznern immer mit ein, zwei Punkten hinterher, konnte quasi erst mit den letzten drei Punkten den Satz drehen. Ähnlich begann auch der zweite Satz. Der SVV konnte sich einfach nicht freispielen. Dirk hatte (sicher auch wegen der späten Tageszeit) seine Zuspiele und Nerven immer weniger im Griff und wechselte sich Mitte des Satzes gegen den im ersten Spiel überzeugenden Steffen aus. Sofort zeigte sich, dass Carsten und Steffen besser miteinander harmonierten. Jahrelange gemeinsame Spielpraxis zahlte sich an diesem Abend aus. Ab diesem Moment gab der SVV die Führung nicht mehr ab, Carsten wurde jetzt viel effektiver eingesetzt als vorher. Die Probleme in der Defense blieben aber. Dank einer großen Kraftanstrengung gewann der SVV denkbar knapp mit 28:26.
Wieder zwei Siege, immer noch punktgleich mit BZ Nord. Das ist das Fazit dieses Abends. Es waren zwei schwere Siege, die wieder mal zeigten, dass es in dieser Liga sehr ausgeglichen zugeht. Manchmal muss man halt einen in der Truppe haben, der den Unterschied macht…
Die Steinstraße rockten (mal mehr, mal weniger): Lars Stech, Jan Eckhardt, Lutz Leuteritz, Carsten Nitsche, Ronny Mildner, Niklas Uebe, Steffen Gräubig und Dirk Drechsler.
© Der Wischer
PS: Seit Montag weiß der Kolumnist, dass seine Artikel auch außerhalb des Vereins gern gelesen werden. Er freut sich darüber und möchte darauf hinweisen, dass immer die Möglichkeit der Kommentierung des Artikels auf der Website besteht. Vielleicht schreibt er ja manchmal Unfug, und keiner sagt‘s ihm…