War der Druck zu groß, die eigene spielerische Klasse zu gering, die Gegner zu stark, die Einstellung zu selbstsicher? Fakt ist: Die Siegesserie des SV Valtenberg fand am vergangenen Freitag ein jähes Ende. Schuld daran war die zweite Herrenmannschaft, die ihre beiden Auswärtsspiele in der Kreisklasse Bautzen gegen SV Traktor Kleinbautzen und MSV Bautzen III nicht gewinnen konnte. Dadurch wurde die Tabellenführung verpasst.
Dabei standen die Vorzeichen vor dem Spiel nicht schlecht. Tabellenführer Großdubrau hatte zuvor sein erstes Spiel verloren und dem SVV II so die Möglichkeit eröffnet mit zwei Siegen vorbeizuziehen. Doch bereits im ersten Spiel gegen die bis dato sieglose dritte Vertretung des MSV offenbarten sich teils grobe Mängel in der Annahme, die sich in unsauberen Zuspielen und laschen Angriffen fortpflanzten. Auch nur selten fanden die Blocks ihr Ziel. Ein klarer 18:25 Satzverlust war die Folge. Im zweiten Satz agierten die Herren beinahe wie ausgewechselt. Die Annahme zeigte sich stark verbessert und hier und da war das Aufblitzen von Klasse zu erkennen. Demzufolge ging der zweite Satz mit 25:21 an die Neukircher. Auch im Tie-Break sah es lange so aus als hätten die Jungs ihre Linie endlich gefunden. Bis zum 14:9. Dem Ein oder Anderen könnte dieser Zwischenstand bekannt vorkommen. Die Kälte in der ohnehin eher rudimentär, ja rudimentär temperierten Spielstätte erreichte einen Höhepunkt, als der „Geist von Glashütte“ Einzug hielt. Das Ende vom Lied: Bei jedem Punktverlust steigende Hektik, sieben Punkte in Folge für den Gegner, die erste Niederlage der Saison, Tabellenführung verpasst.
Und das zweite Spiel des Abends gegen SVT Kleinbautzen? Ein Abbild des ersten Spiels mit umgekehrten Vorzeichen. Im ersten Satz dominant, in den darauffolgenden Sätzen hektisch und nervös wie im vorangegangenen Tie-Break. Erneut gepaart mit mangelnden Annahmeleistungen und überhasteten und unüberlegten Aktionen im Spielaufbau folgte die zweite Niederlage der Saison (25:17,14:25,11:15).
Bleibt noch die Frage vom Beginn. Der Druck zu groß? Vielleicht, denn jeder der zweiten Mannschaft spürte den heißen Atem des schwarzen Peters im Nacken, der jetzt entgültig vergeben ist. Die spielerische Klasse zu gering? Mitnichten, denn wie waren dann Siege wie gegen Weißenberg zu erklären. Der Gegner zu stark? Gestern waren die Gegner zu stark für die SVVler, zumindest in der gestrigen Verfassung. Die Einstellung zu selbstsicher? Das könnte der ausschlaggebende Punkt gewesen sein. Der Gegner vom Papier her schwach, vier Siege in Folge im Rücken, der direkte Konkurrent verliert. Nach dem ersten Spieltag der Saison hieß es noch: „Im Training muss weiterhin mit bisher so erfreulicher Beteiligung gearbeitet werden“. Das war aber in den vergangenen Wochen immer seltener der Fall. Deswegen, um es in den Worten von Evje van Dampen zu sagen: Volleyball ist Arbeit, Arbeit, Arbeit. (c) lippi
Den Fight um den schwarzen Peter verloren: Jan Eckhardt, Daniel Bens, Daniel Herrmann, Lars Stech, Oleg Gebel, Lutz Leuteritz, Dirk Drechsler und Philipp Drechsler