Nach dem erfolgreichen Ostsachsen-Pokalauftakt vor drei Wochen musste sich der SVV nun wieder dem Ligaalltag stellen. Man hatte Heimrecht und mit Sokol Budysin und dem VV Bischofswerda Gegner, die schon am ersten Spieltag spielerische Klasse und Konzentration abverlangten. Da taten zwei Ausfälle (schönen Türkeiurlaub noch Lutz, auf dass der Rücken bald wieder kann Lars) weh. Zudem hatten sich einige Spieler so lange nicht gesehen, dass die Vornamen nicht gleich einfielen oder Minderwertigkeitskomplexe, ob man den Anforderungen von „La Mannschaft“ noch genügt. Aber es half ja nichts. Sieben Mann standen auf dem Spielberichtsbogen. Es konnte losgehen.
Das erste Spiel gegen Sokol begann äußerst holprig in allen Mannschaftsteilen. Besonders Aufgabe und Annahme waren sehr anfällig und zogen damit auch die nachfolgenden Spielbereiche mit runter. Dass der Satz mit 26:24 gewonnen wurde war mehr glücklich als von Können geprägt. Satz Nummer zwei wurde von einem Giganten geprägt. Da Lars „The Machine“ ja fehlt, zog sich Dicki den Part des Monsteraufschlägers an Land. Fünfzehn erfolgreiche oder vom Rest der Truppe in Punkte verwandelte Aufgaben entzauberten die Senfstädter vollends und waren die Basis für einen ungefährdeten 25:10 Sieg.
Nachdem der Herr Bürgermeister mit 4 Schlägen den Fassanstich beim Putzkauer Oktoberfest vollzogen und somit seinen gesellschaftlichen Pflichten nachgekommen war, konnte das zweite Spiel zwischen Sokol und BIW beginnen. Die Schiebocker gewannen Satz Eins deutlich, verspekulierten sich im zweiten Satz mit der Personalpolitik und mussten nachsitzen. Tiebreak. Der war dann wieder eindeutig für Achim und Co.
Spiele zwischen Neukirch und Bischofswerda sind immer ein Gaudi und oft auch ein spielerischer Leckerbissen. Man mag sich halt. Dass auch diesmal der SVV gewann, war lange nicht klar. Zumindest konnte der SVV in beiden Sätzen durch Konstanz überzeugen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Satz Eins war richtig knapp (25:22). In Satz Zwei konnte der SVV die Sache einen Tick deutlicher gestalten (25:21).
Dass der Abend so schön verlief, war auch ein Verdienst unserer weiblichen Groupies, die uns dankenswerterweise immer wieder nach vorn peitschten. Positiv bleibt zu erwähnen, dass sich alle nach dem ersten Satz gegen Sokol deutlich steigerten und besonders gegen Schiebock sehr gut agierten. Auf der Zuspielerposition sind wir aktuell sehr gut doppelt besetzt, wobei jugendlicher Tatendrang und Routine in den Spielen schon unterschiedliche Handschriften erahnen ließen. Und damit ist die Personalie Zuspieler ja im Verein noch gar nicht ausgereizt. Jetzt stellt sich die Frage, die den FC Bayern jedes Jahr aufs Neue quält. Triple (Meisterschaft, Kreis- & Bezirkspokal), ja oder nein? Kann ein Verein wie der SVV diese Dreifachbelastung verkraften? Englische Wochen und der ganze Reisestress. Der Kolumnist wird zu berichten wissen. Am 27. Okober geht’s dann erstmal in der Liga mit einem Auswärtsspiel beim SV Sankt Marienstern weiter.
PS: Komisch, das Wort „Training“ kam gar nicht in diesem Spielbericht vor…
© Der Wischer
Den SVV vertraten: Daniel Bens, Carsten Nitsche, Jan Eckhardt, Ronny Mildner, Thomas Bartusch, Philipp und Dirk Drechsler.