Es sollte kein gemütlicher Abend werden. Dieser Heimspieltag gegen SV Marienstern Panschwitz-Kuckau und die Vierte vom MSV aus Bautzen. Gegen PAKU hatte man ja vor kurzem gewonnen und der MSV orientierte sich eher zum Tabellenende. Andererseits gab es beim SVV zwei personelle Abmeldungen. Philipp. Ach du Schreck. Carsten. Um Himmels willen. Ob die Resttruppe das kompensieren konnte, sollte sich gegen zwei Gegner beweisen, die in Bestbesetzung und Normalform sicher zu bezwingen sein sollten.
Mit immerhin acht Spielern traten der SVV und der MSV an. Paku erfüllte die Mindestanzahl von sechs und hatte auch nicht alle seine Topleute mit.
Das Spiel gegen Paku lief einigermaßen rund. Der SVV siegte mit 2:0, wobei der erste Satz so gestaltet werden konnte, wie man es sich vorgenommen hatte. Ohne Probleme wurde mit 25:19 gewonnen. Der zweite Satz auf der „bösen“ Ostseite der Halle wurde denkbar knapp mit 26:24 ( lt Spielprotokoll mit 25:24) gewonnen. Ein Satz auf absoluter Augenhöhe, in dem der SVV mit der Zeit immer mehr schwächelte und sich durch eine absolute Willensleistung von Mirko im C. Nitsche-Stil mit dem Sieg belohnte.
Der MSV trat bei weitem nicht wie der Vorletzte der Tabelle auf. Der SVV wechselte und kam mit der aggressiven Spielweise des Gegners gar nicht zurecht. Der MSV war beweglicher, besser in Block und Angriff. Ein geordnetes Spiel wollte sich beim SVV einfach nicht einstellen. 2:8, 12:17. Beim 6:8 zwang man den Gegner mal zu einer Auszeit, aber das wars dann auch schon. Beim 13:22 hatte der Zuspieler dann ein Einsehen und übergab die Verantwortung an sein Backup Robert. Erstaunlich, dass der Zuspieldino anscheinend keine zwei Spiele am Stück mehr durchsteht. Der Wechsel hatte zumindest Erfolg, weil der SVV sich danach wieder etwas stabilisierte und nur 17:25 verlor.
Anders der zweite Satz. Bis Mitte ausgeglichen, neigte sich das Blatt zu Gunsten des SVV. Viel Glück auf der einen und Pech auf der anderen Seite kam noch dazu. Das 25:16 war zwar deutlich, aber der MSV hatte in dieser Phase sehr nachgelassen.
Im Tiebreak sollte der SVV nur 5 Punkte bekommen. Bis zum Wechsel mit 4:8 sah es noch nicht aussichtslos aus, schließlich wechselte man aufdie eigentlich „böse“ Seite, die aber im zweiten Satz so angenehm zu bespielen war. Aber nix da. Trotz dreier Angreifer (Jan, Mirko, Ronny) bekam der SVV keinen Druck in die Aktionen, spielte eher dankbare Bälle, die der Gegner gern in umgekehrter Richtung verwertete. Es sah eher hilflos aus, wie der SVV es immer wieder mit den gleichen stumpfen Waffen probierte, um am Ende krachend zu scheitern. Dass zum eigenen Unvermögen dann auch noch Pech in mancher Situation dazukam, ist schon beinahe ein Klassiker in der Spielberichterstattung.
Die Stimmung der Truppe war am Boden. Während ein Teil den Platz beräumte, unterzogen sich andere einer Notdusche und flüchteten unter Flüchen aus der Halle. Am kommenden Donnerstag in Bautzen kann die Mannschaft beweisen, ob der Tiebreak in stilistischer Sicht nur ein Ausrutscher war oder ob der Ausfall von zwei Leistungsträgern wirklich solche Folgen hat. Zumindest Philipp sollte wieder da sein und Robert sich dadurch auf seine eigentliche Stärke konzentrieren können. Den Angriff.
Wie alle übrigens litten unter den schlechten Lichtverhältnissen (die ja eigentlich immer eines unserer taktischen Mittel sind, nur eben diesmal nicht): Daniel, Ronny, Robert, Jan, Lutz, Lars, Mirko und Dirk.
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