Schön warm war es in der Tat, als die zweite Mannschaft des SVV am vergangenen Montag die Halle an der Steinstraße betrat, um ihre Spiele gegen die Hausherren von Sokol Budysin sowie die SG Bautzen Nord zu bestreiten. Wäre da nicht dieses Netz in der Mitte des Raumes und die helle Beleuchtung gewesen, hätte der geneigte Spieler auf die Idee kommen können, es handle sich um die Vereinslounge des Gastgebers. Und das eine oder andere Teammitglied ließ sich wohl täuschen, denn der Beginn des ersten Satzes ging vollkommen unter auf Seiten des SVV, als hätten sich die Spieler soeben aus einem ultragemütlichen Sitzsack erhoben und seien noch auf der Suche nach ihren Schuhen.
Erst zur Mitte des Satzes schien es, als wäre nun das Gehwerkzeug ordnungsgemäß installiert und die Aufmerksamkeit auf dem Feld. Doch Sokol machte anschließend einfach mal weniger Fehler als zuvor, und Neukirch konnte aufgrund der grottigen Annahme, die sich durch den gesamten Satz zog, und schlechtem Stellungsspiel beim eigenen Angriff keinen Stich mehr sehen in diesem Satz. Im zweiten Satz zeigte die Mannschaft verbesserte Ansätze, insbesondere in der Annahme stieg die Quote. Geschätzte 984% mehr Bälle konnten von Zuspieler verwertet werden. Bis zum 22:22 blieb das Spiel offen. Am Ende gab jedoch ein Spielzug den Ausschlag für den Gegner, der symptomatischer für das gesamte Spiel nicht hätte sein können: Zuspiel aus dem Halbfeld hoch auf die Vier, der gegnerische Block steht gut, hat den Ball, viel zu oft an diesem Tag. Die eigene Abwehr pennt und der Ball fällt vom Block in’s Feld. 0:2. Klare Niederlage. Wahrscheinlich vermeidbarer als jene im zweiten Spiel. Beim Debüt von Steven in der Kreisklasse zeigten sich alle Mannschaftsteile verbessert im Vergleich zum vorherigen Spiel. Die leichte Blockschwäche des Gegners spielte unserer Mannschaft in die Karten. Aber trotzdem war es an diesem Tag letztendlich kein Duell auf Augenhöhe. Denn obwohl Volleyball ein Mannschaftssport ist, machten die Einzelspieler den Unterschied. Insbesondere Florian Winckler auf Seiten der SG zeigte im Angriff ein starke Leistung, platzierte viel zu oft die Bälle über den SVV-Block hinein ins Feld. Die Neukircher Angreifer hingegen mussten sich immer wieder auf ein Geduldsspiel mit dem Gegner einlassen und auf Fehler hoffen anstatt selbst Druck zu machen. Und so war dieses Spiel nicht zu gewinnen. Keine Frage, eine verdiente 0:2 Niederlage. Da half es auch nichts, dass durch das Intensivlüften durch acht gekippte Fenster nun halbwegs bespielbare Temperaturen in der Halle herrschten.
Es bleibt dabei: Neukirch fehlt da vorn im „Sturm“ ein Brecher, jemand, der die Dinger hart auf den Boden bringt. Im Moment bekommt der Gegner halt immer wieder eine Hand unter den Ball und hat dann des öfteren den stärkeren Angreifer auf seiner Seite. Nach dem Ausflug an die Tabellenspitze in der vergangenen Saison hat die Realität die Mannschaft wieder. Wie Lutz auf der Heimfahrt richtigerweise bemerkte, „waren heute die Gegner, insbesondere die SG Bautzen Nord, einfach stärker“. Die Spiele, die tunlichst gewonnen werden sollten, kommen noch, finden jedoch auch gegen Bautzner Teams statt. Grüße an den MSV… 😉
(c) Lippi
Viel Schweiß und vier Punkte ließen in Bautzen: Lutz Leuteritz, Robin Schmidt, Steven Richter, Jan Eckhardt, Daniel Herrmann, Lars Stech, Thomas Bartusch und Philipp Drechsler.