Am letzten Heimspieltag der aktuellen Saison hatte das Team der zweiten Mannschaft zwei Spiele vor sich, die von der Papierform her ziemlich eindeutige Ergebnisse ergeben sollten. Der Tabellenführer und der Tabellenletzte waren zu Gast. Die Wettbüros hatte keine spektakulären Quoten zu vermelden. Alles andere als klare Siege für den in der Tabelle weiter oben Stehenden wären Überraschungen gewesen. Aber wie das Leben so spielt…
Zuerst spielte der SVV gegen das Schlusslicht aus Bautzen MSV 4te. Die Neukircher waren nicht in Bestbesetzung. Daniel war verletzt, Carsten traf erst verspätet ein, Philipp als zweiter Zuspieler war in der Fremde. Völlig überraschend erschien mit Oleg ein Akteur, der gefühlte Jahre nicht mehr das Parkett der Turnhalle gesehen hatte. Ordentlich austrainiert füllte er das ehemalige Trikot des Präsidenten aus. Somit hatte auch der Nachwuchs wieder eine Einsatzchance. Steven und Hagen spielten jeweils einen Satz und überzeugten beide. Der erste Satz lief klar nach den Wünschen des Gastgebers. Das 25:14 war so eindeutig, wie der Spielstand es aussagte. Die stabile Annahme war dabei der Garant für ein druckvolles Angriffsspiel, dem der MSV nicht viel entgegenzusetzen hatte. Aber schon Lutz hatte bemerkt, dass der erste Satz „zu leicht“ war. Im zweiten Satz war die Leichtigkeit der Anfangsphase weg. Der Block hatte selten den Zugriff und auch die Angriffe hatten nicht die Qualität aus Satz Eins. So wurde der Satz zu einer Zitterpartie, die knapp mit 26:24 entschieden wurde. Mit so einer starken Leistung hatte wohl nicht mal die Bautzener gerechnet. So sieht kein Tabellenletzter aus.
Diesen Eindruck verstärkte der MSV im nächsten Spiel gegen den Spitzenreiter vom SV St. Marien-stern. Bis zum 18ten Punkt hatte der SV das Spiel nicht im Griff und der MSV bot erneut eine gute Leistung. Das wars dann aber auch. Der SV macht ernst und gewann das Spiel im Schnelldurchgang (18;8).
Noch nie hatte der SVV gegen die Mariensterner gewinnen können. Am Freitag war es soweit. 2:0. Nur 36 Punkte gegen den Gastgeber (19;17). War der Gegner im ersten Satz noch über weite Strecken gleichwertig, baute er im finalen Satz so ab, wie der SVV aufdrehte. Sehr gute Aufgaben und eine starke Blockabwehr waren der Grundstein für diesen Sieg. Oleg hielt nicht nur beide Sätze im Hauptangriff durch, sondern punktete auch mehrere Male (glücklich). Carsten war es schließlich vorbehalten, nach einigen unglücklichen Aktionen im Angriff, den entscheidenden Ball in gegnerischen Feld zu platzieren. Für den Geist der Truppe stricht, dass Lutz sich „beschwerte“, nicht dieses Privileg eingeräumt bekommen zu haben. Nach diesem starken Auftritt wurde die Mannschaft vom treuen Anhang aufgefordert, zu rutschen. Ein letzte Mal schmiss sich die komplette Crew noch mal auf das Parkett. Ein wirklich großer Abend ging zu Ende.
Am vorletzten Spieltag konnte nachgewiesen werden, dass der SVV zurecht gleich hinter den Spitzenteams von BZ Nord und Marienstern liegt. Am 3. April sollte mit zwei weiteren Siegen eine sehr erfolgreiche Saison abgeschlossen werden. Danach kommt der Pokal. Der hat zwar bekanntlich eigene Gesetze, aber vom Feeling her hat der SVV ein gutes Gefühl.
© Der Wischer
Eine brillante Nacht erlebten: Lutz Leuteritz, Thomas Bartusch, Oleg Gebel, Carsten Nitsche, Jan Eckhardt, Steven Richter, Hagen Müller und Dirk Drechsler.