4. Spieltag 2022/2023 03.02.2023 | SV Valtenberg vs. TSV Weißenberg vs. MSV Bautzen IV
Im Dezember 2019 fand das bis dato letzte Heimspiel des SVV vor der anschließenden Hallensanierung und der unsäglichen Coronapause statt. Am vergangenen Freitag wurde, nachdem die Vereinsführung nach Beginn der aktuellen Spielzeit noch mal aktiv geworden ist und daraufhin der Spielkalender zugunsten von Neukirch geändert wurde, ein neues Heimspielzeitalter in der tollen Valtenbergarena aufgeschlagen. Es wurden Erinnerungen wach an Löcher im Dach, die Regenwasser auf das alte Parkett tropfen ließen, eine Beleuchtung, die den Namen zuletzt nicht mehr verdiente, eine Spielunterlage, die zwar immerhin komplett und eben war, aber im Vergleich zu anderen Hallen unter dem Niveau lag. Die Umkleideräume waren auch in die Jahre gekommen und zeigten unschöne Spuren von Vandalismus unausgelasteter Schüler. Danach aber der Umbau im Rahmen der Schulsanierung. Das Vereinsleben, das ja hauptsächlich vom Training und Spielbetrieb „lebt“, musste, dem Baugeschehen geschuldet, stark reduziert werden. Die Jugend zog in die Lessingschule um. Der Erwachsenenbereich in den heimischen Fitnesskeller. In den darauffolgenden Jahren wurde der Spielbetrieb durch Corona immer unstetiger, die wenigen stattfindenden Spiele wurden nicht in Neukirch ausgetragen. Es war seit Februar 2020 eine Zeit, die den SVV als Verein und jedes einzelne Mitglied auf eine harte Probe stellten. Vieles hat sich mit Corona verändert, Vorsicht und zunehmender Individualismus prägten diese Zeit.
Manche Vereine haben nicht überlebt. Umso schöner ist es zu sehen, wie sich der Volleyballsport nach dem Neustart am Fuße des Valtenberges entwickelt hat. Der große Treiber im Verein ist der Nachwuchs. Sowohl Ines als auch Achim schaffen es Woche für Woche die „Hütte“ vollzukriegen. Das Trainingslager im vergangenen September war für alle Beteiligten ein Highlight und hat nochmal mobilisiert. Achim blieb nichts anderes übrig, als seine vier „großen“ Jungs in die Obhut der Männermannschaft zu übergeben. Ein starkes Zeichen ist auch, dass sogar Mädchen aus Jo´s Truppe bei den Männern ihr Training verlängern. Die Weihnachtsfeier mit integriertem Spielbetrieb, zeigte dann auch auf dem Feld, wie einsatzbereit, furchtlos und technisch versiert manche Mädchen doch schon sind. Respekt. Die relativ frische Info von Joachim, dass mind. fünf (?) Mädels am letzten Wochenende beim DSC beim Bundesligaspiel waren, zeigt deutlich, dass der Verein nachwuchstechnisch auf dem absolut richtigen Weg ist.
Als logische Folge erfolgte an diesem Spieltag der Einsatz von weiteren drei „Jungspunden“ bei den Männern. Julian, Lukas und Patrick. Jasper hatte ja schon am vorhergehenden Spieltag seinen Einstand gegeben. Dominic und Sören drücken ja schon seit längerem erfolgreich den Altersdurchschnitt.
Für alle Beteiligten war der Auftakt in der neuen eigenen Halle etwas sehr Besonderes. Für die „Alten“ genauso wie für die „Jungen“. Gemeinsames Training und gemeinsames Spiel am Spieltag unter Druck sind doch sehr unterschiedliche Sachen. Dazu noch die für Kreisklassenverhältnisse unglaubliche Fankulisse von (geschätzt) 25 Leuten. Da kann man schon mal weiche Knie bekommen. Wenn man dem Spielbericht vom 01.04.2012 trauen darf, war die Halle damals zu besten Zeiten in der Landesklasse mit mehr als hundert Zuschauern gefüllt. Aber die 25 Zuschauer reichten auch so fürs erste. Den erste Satz gegen den Tabellenführer aus Weißenberg verdaddelte der SVV komplett. Zuviel Aufregung und Nervosität zog der Truppe zeitig den Nerv. 3:7, 5:15, 16:25. Auch daran sieht man, dass der Satz konstant schlecht war. Im zweiten Satz wurde Patrick als erster der Debütanten ins Spiel geworfen. Ob es nur an seiner Anwesenheit lag? Die Aktionen des SVV wurden klarer und konzentrierter, auch wenn man an diesem Abend dem Gegner nie ebenbürtig war. Aber der Anteil gelungener Aktionen in allen Mannschaftsteilen ging deutlich nach oben.. Das 20:25 war immer noch deutlich, fühlte sich aber besser an als Satz Eins.
Im zweiten Spiel des Abends wurde Dirk durch Ronny im Zuspiel ersetzt und Julian gab seinen Einstand. Im Hinrundenspiel hatte der SVV eine unnötige 1:2 Niederlage bezogen. Im Gegensatz zum Spiel im „Eiskeller“ Daimlerhalle stimmten diesmal die Temperaturen. Und nicht nur die. Aktuell hat sich der SVV auch auf Grund der „Verjüngung“ für ein einfacheres 4-2 System entschieden und fährt damit besser. Im Hinspiel wurde zulange am 5-1 festgehalten und man verlor. Der erste Satz war noch ausgeglichen mit dem besseren Ende für den SVV. Der SVV dominierte anfangs, ließ gegen Ende nach und sicherte ein 25:19. Lukas beendete den Debütantenball im zweiten Satz. Der SVV spielte durchgehend gut, Bautzen fand keine Mittel mehr und wurde auch Opfer unserer enthusiastischen Fans. Das 25:14 war zu keinem Zeitpunkt gefährdet.
Der TSV Weißenberg hatte gegen Bautzen größere Probleme und brauchte nach verlorenem ersten Satz die komplette Spielzeit (-16; 21; 10).
Ein durchaus erfolgreicher Heimspieltag. Und das in mehrfacher Hinsicht. Der SVV kann seine Anhänger immer noch mobilisieren. 21 Zuschauer laut offizieller Eintragung auf der SSVB Website. Die drei „Neuen“ machten ihre Sache sehr gut. Es gab keinen, der das Niveau der Mannschaft sichtlich verschlechterte. Jeder hatte Erfolgserlebnisse und wurde dann vom Rest der Mannschaft angespornt und gefeiert. Die Stimmung in der Truppe war sehr gut. Die neue Halle kam bei den Gastmannschaften sehr gut an. Endlich kann Neukirch auch da mithalten. Ein Problem sieht der Kolumnist aber beim Blick auf den Spielberichtsbogen. Dieser hat ja, wie alle wissen, nur 12 Zeilen zum Eintrag der Mannschaftsmitglieder. Wir brauchten an diesem Spieltag alle zwölf Zeilen. Das riecht für die kommenden Spieltage nach Nominierungswettkämpfen vor dem Spieltag. Der SVV lebt!
Ein neues Kapitel in der Volleyballgeschichte des SVV schlugen auf Lutz Leuteritz, Mirko Zimmer, Carsten Nitsche, Ronny Mildner, Sören Zänker, Dominik Schwarze, Lukas Jensch, Julien Lorenz, Patrick Hultsch, Jan Eckhardt, Philipp und Dirk Drechsler.
© Der Wischer
Ein Gedanke zu „Restart voller Emotionen“
Da hat Ronny aber seinen Oberkörper gestrafft 🙂 Glückwunsch Männers. Zum nächsten Heimspiel komme ich bestimmt vorbei. Steht im Kalende.