Sachsenliga: An einem grauen Februarnachmittag

Eine spärliche Schneedecke überzog die Grünflächen der sächsischen Hauptstadt. Temperaturen knapp über null sorgten dafür, dass sich die Schneeflocken, die sich noch tapfer gegen die schneeflockenunfreundlichen Temperaturen wehrten, erst auf den nassen und matschigen Fahr- und Gehwegen zu Wasser wurden. Ein Tag also, an dem man  gern zuhause bleibt, die alte Bruce-Springsteen-Scheibe aus dem Schrank holt oder beschließt, mal wieder mit dem Lesen des ersten Harry-Potter-Bandes zu beginnen. Man kann aber auch zu einem Auswärtsspiel nach Dresden zum Dresdener SSV fahren und dort sang- und klanglos untergehen, was sicher nicht zur Erhellung dieses trüben Tages beigetragen haben sollte.

Um dem Leser nicht auch noch die letzten Sonnenstrahlen aus dem Gemüt zu stehlen, sollen die deprimierenden Fakten, das Spiel betreffend, möglichst komprimiert werden. Der Spielverlauf zu Beginn des ersten Satzes konnte durchaus mit dem Wohlfühlfaktor konkurrieren, der auf der heimischen Couch erreicht werden kann. Doch spätestens als Trainer Hagen Seifert sein Team zum zweiten Mal an die Seitenlinie bat, war die trübe Witterung auch in der Mannschaft angekommen. Sie konnte sich daraufhin nie wieder länger als ein paar Punkte aufschwingen über die grauen Wolken des Mittelmaßes. 18:25 im ersten Satz. Gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner, der vor allem im Block Vorteile hatte und sich sonst von den Fehlern des SVV bedienen konnte, ging es im zweiten Satz ausgeglichen weiter. Als der DSSV jedoch zum 24:21 weggezogen war, schien schon wieder alles klar. Doch nach zwei aufeinanderfolgenden Punkten auf SVV-Seite konnte man  die Sonne dann doch in die Halle blinzeln sehen. Am Ende reichte esdennoch nicht. 23:25. Im dritten Satz schien es, als sei das miese Wetter dem Einen oder Anderen auf das Gemüt geschlagen. Zusätzlich zum eigenen Unvermögen in allen Mannschaftsteilen schien es, als wäre die Beschwerde über eigene Fehler wichtiger als das Freuen über die eigenen Punkte. Eine derbe 16:25-Klatsche war die gerechte Strafe. Waren wir nicht schon mal über diesen Punkt hinaus.

Nichtsdestotrotz wird es nun natürlich ungleich schwerer, die Klasse noch zu halten, auch wenn die Tage wieder länger werden wohl mehr Sonnenstunden zu erwarten sind, denn beide Konkurrenten um den Ligaverbleib aus Bautzen (im Heimspiel gegen Schneeberg und den DSC) und Hoyerswerda (zwei Stunden vorher gegen den DSSV) gewannen ihre Spiele und stehen nun wieder vor dem SVV. Lasst uns also an die schönen Dinge im Leben denken und diesen gruseligen Tag vergessen: Sonnenblumen, auf denen Marienkäfer sitzen, Hundewelpen, die sich gerade an einem Stoffteddy vergehen, Schokoladeneis mit einem großen Berg Sahne oder ein 64er Ford Mustang zum Beispiel.

(c) lippi

Haben sich vom grauen Wetter einlullen lassen: Philipp Burkhardt, Robin Flemming, Robert Pistol, Maik Barchmann, Carsten Nitsche, Ronny Mildner, Achim Wünsche, Konrad Klotsche, Manuel Jäckel, Steffen Gräubig und Hagen Seifert.

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