Sie können es also doch. Nach dem wenig schmeichelhaften Weiterkommen vor zwei Jahren am grünen Tisch und dem kläglichen Ausscheiden durch zwei 0:3-Niederlagen in der vergangenen Saison haben sich die Männer der ersten Mannschaft des SVV endlich standesgemäß in der ersten Runde des diesjährigen Sachsenpokals geschlagen. Zumindest, was die Ergebnisse angeht. Gegen den SV Textima Süd aus Chemnitz gab es ebenso einen Dreisatzerfolg (25:10, 25:23 und 25:18) wie gegen den Gastgeber SV Chemie Nünchritz (25:18, 26:24 und 25:18). Über die Art und Weise, wie insbesondere vor und während des zweiten Spiels agiert wurde, lässt sich diskutieren.
Im der ersten Partie des Tages hieß es: SVV gegen SV Textima Süd. Ein Duell auf Augenhöhe, zumindest, was die Statistik angeht. Der SVV als Erster der abgelaufenen Sachsenklasse-Ost-Saison gegen den Vorjahres-Vierten der stärker einzuschätzenden Sachsenklasse West. Doch das erwartet enge Spiel sollte sich nur phasenweise im zweiten Satz einstellen. Eine tolle mannschaftlich geschlossene Leistung der Schützlinge um den seit dieser Saison tätigen Spielertrainer Steffen Gräubig, sorgte dafür, dass die Westsachsen im ersten Satz keine Stich zu sehen bekamen. „Da habe ich wirklich tollen Volleyball gesehen“, lobte Steffen seine Mannschaft, die ohne Philipp Burkhardt, Dominik Rafeld und Ronny Zabel in Nünchritz angetreten war. Und es schien so weiter zu gehen. Noch berauscht vom ersten Satz glitt das Heft den Handelns jedoch mehr und mehr aus den zittrigen Händen. Am Ende war es deutlich knapper, aber auch der zweite Satz ging an den SVV. Der abschließende dritte Satz wurde dann vom SV Valtenberg mit einer erneut souveränen Leistung zu Ende gespielt. Somit hieß das Ergebnis nach nur 65 Minuten 3:0 für den SVV.
Der Grundstein für das Weiterkommen war gelegt. Die zweite Partie des Tages lautete Textima Süd gegen den Gastgeber aus Nünchritz. Ohne große Mühe gewann die Sachsenklasse-Mannschaft aus Chemnitz gegen den Bezirkspokalsieger des letzten Jahres mit 3:0. Im letzten Spiel des Tages war nun wieder der SVV gefragt. „Mit der Blamage aus dem Sachsenpokal im letzten Jahr im Hinterkopf hieß die Devise, mit klaren Spielzügen zum Erfolg zu kommen,“ fasste Mannschaftsleiter Manuel Jäckel die Ausgangslage zusammen. Nach dem Weggang von Christian Pawelke für ein halbes Jahr nach München aus beruflichen Gründen hat er diese Stellung nun inne. Dennoch schien es, als würde der ein oder andere Spieler unter Amnesie leiden. Hinzu kam die lange Pause zwischen den Spielen, in der sich der ein oder andere Spieler eingeladen fühlte in dieser Klasse fragwürdigen Beschäftigungen nachzugehen. Siegesgewiss und etwas leichtfertig ging die „Rote Gang“ in das letzte Spiel das Tages. Zwar gelang im ersten Durchgang noch ein klarer Satzerfolg. Trainer Steffen Gräubig sah allerdings den Sieg schon in Gefahr. Die Gastgeber wurden immer stärker. Mit Können und einer kleinen Portion Glück zog die zusehens sicherer werdendere Mannschaft des SV Chemie Nünchritz den SVV-Angreifern vor allem im Block den Zahn. So brauchte es einen mit Wut im Bauch „reingeprügelten“ Angriff von Neuzugang Robin Flemming, um die Gäste wieder wachzurütteln. Gerade noch rechtzeitig beim Stand von 23:20 für die Nünchritzer kam dieser Weckruf. Wieder voll konzentriert kam die „Rote Gang“ zurück und gewann den Satz noch mit 26:24 mit mehr Glück als Verstand. Mit der nötigen Konzentration und Motivation durch Trainer Gräubig besannen sich die Männer erneut auf klare Spielzüge. So gewann der SVV gegen gut aufgelegte Gegner aus Nünchritz mit 25:18. Dieser 3:0 Sieg bedeutete das Weiterkommen für die Mannschaft des SV Valtenberg. Der Spielplan will es so, dass es in der nächsten Runde des Sachsenpokals am 26. Januar 2013 voraussichtlich in der „heimischen“ Halle in Neukirch zu einem Aufeinandertreffen mit dem SV Krostitz, der den MSV Bautzen in der ersten Runde bezwang, sowie dem Sachsenpokalsieger Volleyballfreunde Blau-Weiß Hoyerswerda kommt. Spätestens dann sollte kein Gegner mehr unterschätzt werden.
Nicht nur Mittelblocker Robin Flemming, der vor der Saison vom Vorjahreskonkurrenten VV Zittau an den Valtenberg gewechselt ist, zeigte nicht nur aufgrund seiner enormen Sprungkraft eine ansprechende Leistung. Auch die beiden Neuzugänge vom Bautzener LV Rot-Weiß 90, Hauptangreifer Achim Wünsche und Libero Konrad Klotsche, konnten sich für weitere Aufgaben empfehlen.
Das erste Highlight der Premierensaison in der Sachsenliga wirft bereits seine Schatten voraus . In weniger als zwei Wochen, am 22. September, erwarten die Neukircher am ersten Spieltag den Dresdner SSV und die VF Blau-Weiß Hoyerswerda zum Derby. Die Turnhalle der Mittelschule in Neukirch entspricht nicht mehr den Regularien der neuen Liga. Deswegen werden die Heimspiele der „Roten Gang“ in der nächsten Saison in der Turnhalle in Gaußig ausgetragen. Gute Stimmung wird auch dort garantiert sein.
(c)Lippi mit Manu
Die Schmach von vor einem Jahr machten vergessen: Carsten Nitsche, Achim Wünsche, Konrad Klotsche, Maik Barchmann, Robert Pistol, Ronny Mildner, Steffen Gräubig, Robin Flemming und Manuel Jäckel.