„Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach und am Ende gewinnen immer die Deutschen!“ Das Zitat von Englands Fußball-Ikone Gary Lineker kann der Kenner der Szene auch für die von uns praktizierte Sportart abändern: Volleyball ist ein einfaches Spiel: 12 Akteure hasten über möglichst fünf Sätze einem Ball nach und am Ende gewinnen immer die Neukircher. … Es kann natürlich auch einmal anders kommen. Soweit war´s am vergangenen Samstag allerdings noch nicht.
Da holte die erste Herrenmannschaft des SV Valtenberg beim Gastauftritt in Dresden-Mickten den zwölften Sieg im 13. Spiel der Landesklassen-Saison – natürlich standesgemäß mit 3:2 (16:25, 25:23, 25:16, 23:25 und 15:11). Neun Duelle (der eigentliche 3:2-Erfolg bei Coswig-Meißen mit eingerechnet) bestritten die Schützlinge von Hagen Seifert bisher über die volle Distanz. Acht davon schlossen sie als Sieger ab. Eine plausible Erklärung dafür gibt´s nicht. Fehlt die Konstanz? Muss jeder Gegner über die Kondition niedergerungen werden? Braucht der SVV Spielpraxis? Warum Gauck und nicht Seifert? Achso, diese Frage passte jetzt nicht in den Kontext. … Egal, positiv zu bewerten ist: Neukirch hat erneut zwei Punkte eingestrichen. Nur das zählt! Das Überraschungsteam vom Valtenberg ziert mit nun 24 Punkten weiter die Tabellenspitze.
Den Start in das Duell im MoMi-Center zu Dresden verpatzte die „rote Gang“ aber gehörig. Zu viele Abstimmungsprobleme brachten Neukirch ins Hintertreffen und den Schienenersatzverkehr-Tross so tief in den Dreck, dass ihn der SVV selbst fast nicht mehr herausbekommen hätte. „Die Hausherren befinden sich immerhin mitten im Abstiegskampf, hatten daher keine Punkte zu verschenken und agierten mutig und zielstrebig“, kommentierte Neukirch-Coach Hagen Seifert die Partie gegen den Tabellensiebten. Die Wende für Neukirch gelang im zweiten Satz erst kurz vor knapp. Der Neukircher Projektleiter forderte mehr Durchschlagskraft und Aggressivität. Drei gute Aktionen ließen auf Neukircher Seite den Knoten platzen, bevor sich im vierten Spielabschnitt völlig unnötig erneut der Fehlerteufel einschlich und Mickten zum 2:2 nach Sätzen ausglich. So eiferten also erneut 12 Protagonisten über die volle Distanz dem runden Spielobjekt hinterher.
Die Zielstrebigkeit, die Mickten an den Tag legte, suchten aufmerksame Beobachter auf Seiten des Tabellenführers vergeblich. Lediglich im dritten und im finalen fünften Durchgang flammte die für Neukirch so wichtige Leidenschaft auf. „Da haben wir endlich wieder Biss gezeigt und konnten so auch flexibler agieren als der Kontrahent“, pries Seifert seine Schützlinge an, ließ aber durchblicken, dass er mit der Gesamtleistung nicht unbedingt zufrieden war: „Uns ist es wieder nicht gelungen dem Gegner unser eigenes Spiel aufzuzwingen. Zu oft haben wir nur reagiert und nicht selbst agiert“.
Weiter geht´s für den Tabellenführer erst in drei Wochen mit dem Kreisderby gegen den SV Viktoria Räckelwitz. Ein großer Dank gilt allen mitgereisten Neukircher Fans sowie Julie und Maik für die Verpflegung vor dem Zwei-Stunden-Krimi!
An Linekers Worte erinnerten sich: Carsten Nitsche, Maik Barchmann, Manuel Jäckel, Dominik Rafeld, Steffen Gräubig, Philipp Burkhardt, Robert Pistol, Ronny Mildner, Thomas Bartusch, Ronny Zabel und Christian Pawelke.