Sachsenliga: Das Wunder fällt aus

Enttäuschung pur bei der Roten Gang

Ein Sieg war Pflicht, so war jedem Fan klar, der am vergangenen Samstag in die Gaußiger Halle pilgerte, um den SV Valtenberg beim Kampf um die Klassenerhalt anzufeuern. Doch ein Blick auf die Tabelle machte auch deutlich, dass dies kein leichtes Unterfangen werden würde. Die beiden Punktbesten der Liga, der SV Reudnitz und der USV TU Dresden, waren zu Gast und waren nicht gewillt, Punkte im Kampf um den Aufstieg in der Oberlausitz liegen zu lassen. Doch die Trainingsbeteiligung am vorigen Freitag und die Stimmung und Motivation vor dem ersten Spiel ließen durchaus den Eindruck zu, als wäre die Mannschaft gewillt, das Unmögliche in Angriff zu nehmen. Doch das Wunder von Gaußig wurde kurzfristig abgesagt. Beide Spiele gingen mit 0:3 verloren, der Abstieg rückt für unsere Jungs immer näher.

Im ersten Satz gegen den Zweiten der Liga, der nur aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses hinter dem SV Reudnitz steht, tasteten sich beide Mannschaften zunächst noch ab. Die mit viel Erfahrung angereisten Dresdner zogen jedoch Mitte des Satzes spürbar an, was auch zu Fehlern in Reihen des SVV führte. Nach dem 9:11 aus Neukircher Sicht gingen acht Punkte an den Gegner. Damit war auch der erste Satz eine klare Sache. Im zweiten Satz hatten sich die Neukircher dann besser auf den Gegner eingestellt und agierten vor allem im Block erfolgreicher, sodass das Spiel bis zum Ende offen gestaltet werden konnte. Doch am Ende hieß es wieder: Satzgewinn für Dresden. Der dritte und leider auch letzte Satz sollte das emotionale Highlight des Nachmittags werden. Keine der Mannschaften konnte einen klaren Vorsprung herausspielen. Doch als es Ende des Satzes schon wieder 23:19 für die Gäste hieß, schwand die Hoffnung. Doch in diesem Satz sollte noch lange nicht Schluss sein, 24 Punkte wurden noch verteilt. Unübersichtliche Situationen und zweifelhafte Entscheidungen der Schiedsrichter nicht nur in dieser Phase der Partie sorgten für eine hitzige Atmosphäre in der Halle in Gaußig. Am Ende hatte der USV TU Dresden mehr Glück und entschied den dritten Satz mit 34:32 für sich. Es war zum Mäusemelken.

Streckten sich auch gegen den SV Reudnitz vergeblich: Carsten und Robert.Viele hängende Köpfe nach einer denkbar unglücklichen Niederlage gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner waren überall zu sehen. Nun musste der Sieg gegen den Leipziger Club SV Reudnitz gelingen, um noch im Geschäft um den Klassenerhalt zu bleiben. Im ersten Satz zeigte sich der SVV erholt vom ersten Genickschlag heute. Die Rote Gang, die ihrem Namen endlich mal wieder alle Ehre machte, hatten den Gegner im Block gut im Griff und verhinderten so ein Davonziehen, knapp ging der erste Satz an Reudnitz. Im zweiten Satz schien es so, als würden die Hausherren die Gegenwehr gegen das Team um DDR-Nationalspieler Jan-Türk Dassler einstellen wollen. Kaum eine erfolgreiche Angriffsaktion des Gegners war nötig. Meist stellten sich die Neukircher selbst ein Bein. Die restlichen gegnerischen Angriffe wurden meist recht cool im heimischen Feld versenkt. Das klare Ergebnis von 16:25 war die Folge. Um auch im dritten Satz lief der SV Valtenberg ständig einem Rückstand hinterher und verlor auch den sechsten und letzten Satz dieses Nachmittags mit 20:25.

Ein Sieg wäre nötig gewesen, jetzt sind es nur noch theoretische Chancen, die der SV Valtenberg hat, auch nächste Saison in Sachsens höchster Spielklasse zu schmettern. Dennoch wurden die Spieler nach Ende der Partie von den Zuschauern noch einmal gefeiert. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an alle Fans, Helfer und Sponsoren, die dieses letzte Heimspiel in Gaußig wieder zu einem Event gemacht haben. Ein Spiel steht nun noch auf der Liste, bevor diese einzigartige Sachsenligasaison des SV Valtenberg ein Ende nimmt. Die Hoffnung stirbt zuletzt, doch ihr Zustand ist kritisch.

(c) lippi

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